Lago di Mergozzo


Bild vom Lago di Mergozzo

Wenn man von Verbania aus auf der SS34 bis Fondotoce, einem Naturschutzgebiet, fährt und dort der SP54 (Via Filippo Turati) in Richtung Mergozzo folgt, gelangt man zum vom Lago Maggiore abgetrennten Lago di Mergozzo. An dessen Ufern liegt, ganz im Westen, das Städtchen Mergozzo, das umgeben von den Ausläufern des Val d'Ossola am See vor sich hin träumt.

Seine früher bedeutende Lage an einem wichtigen Handelsweg, der vom Wallis in der Schweiz über den Simplonpass nach Norditalien führte, hat dem Dorf einen bescheidenen Reichtum gebracht, den man allerdings heute noch bemerken kann: Wertvolle Gotteshäuser, schmale und gepflegte Gassen und die vielen netten, kleinen Häuser zeugen davon, dass Mergozzo in früheren Jahrhunderten reicher war als viele andere Gemeinden am Lago Maggiore.

Herrlich schmiegt sich die Uferpromenade an den Lago di Mergozzo

Herrlich schmiegt sich die Uferpromenade an den Lago di Mergozzo, und etwas weiter draußen ist die kleine Kirche S. Giovanni Battista aus dem 11. Jahrhundert zu bestaunen, die im romanischen Stil etwas abgeschieden und wohl genau darum noch so gut erhalten daliegt. Wer ein Stück weiter der bergigen Straße hinauf in Richtung Bracchio folgt, kommt zu einem Aussichtspunkt, der ein beeindruckendes Panorama über den im Tal fließenden Toce-Fluss, den Boromäischen Golf, den Lago Maggiore, die Halbinsel von Verbania, die umliegenden Berge und die Isola Madre im Golf bietet.

Zwischen dem Lago di Mergozzo und dem Lago Maggiore liegt die Anhöhe des Mont'Orfano, von dessen höchstem Punkt auf 794 Metern Höhe man an sonnigen und klaren Tagen einen exzellenten Blick auf die beiden Seen und auf die Mündung des Toce hat.

Lange Zeit war der Lago di Mergozzo kein eigener See

Bis in das 9. Jahrhundert hinein war der Lago di Mergozzo kein abgetrennter eigener See, sondern lediglich eine kleine Bucht im äußersten Nordwesten des Boromäischen Golfs und somit noch Teil des Lago Maggiore.

Weil der Strom des Toce aber im Lauf der Zeit Erde und Geröll aus den Alpen ins Tal schwemmte, entstand hier nach und nach ein natürlicher Damm, der mit der Zeit dafür sorgte, dass sich der Lago di Mergozzo vom Lago Maggiore abspaltete. Die beiden Gewässer sind heute nur durch einen etwa drei Kilometer langen Kanal miteinander verbunden.

Es verirren sich vergleichsweise wenige Touristen nach Mergozzo

Mergozzo

Obwohl es am Lago di Mergozzo inzwischen drei Campingplätze gibt – La Quiete, Camping Continental Lido, Lago della fate –, verirren sich vergleichsweise wenige Touristen nach Mergozzo, was diese landschaftlich sowieso schon betörende Ecke umso mehr zu etwas Besonderem macht.

Der Lago di Mergozzo soll einer der oberitalienischen Seen mit der besten Wasserqualität sein, was ihn bei Insidern zu einem begehrten Ziel macht. Weil der See vom Lago Maggiore abgetrennt, von nur kleiner Fläche ist (weniger als zwei Quadratkilometer) und dazu auch nicht besonders tief (größte Tiefe: 74 Meter, mittlere Tiefe: 45 Meter) ist, erwärmt er sich im Frühjahr um einiges schneller als der „große Bruder“ Lago Maggiore neben an.

An den umliegenden Hängen gibt es auch weit weniger menschliche Siedlungen als an den Ufern des Lago Maggiore. Um die ausgezeichnete Qualität des Wassers zu erhalten, gilt auf dem Lago di Mergozzo seit 1995 ein Verbot für Motorboote.