Die Chiesa di Madonna di Campagna in Verbania


Konsequent im Stil der Renaissance erbaut, ist die Chiesa di Madonna di Campagna in Verbania zwischen den zwei Stadtteilen Pallanza und Intra zu Hause.

Hier entstand das Gotteshaus aus einer Vorgängerkirche im romanischen Stil. Von diesem Bau – der Sancta Maria de Egro – ist heute allerdings nur noch ein Glockenturm aus dem 11. Jahrhundert übrig.

Architektonische Finessen der Chiesa di Madonna di Campagna

Bereits auf den ersten Blick verzaubert die Kirche Madonna di Campagna mit ihrem prägnanten Erscheinungsbild. Rechteckige Blöcke aus Gneis verzieren die Fassade. Der in luftige Loggien eingebettete Tiburio in achteckiger Form ist ebenfalls nicht zu übersehen.

Der dreischiffige Innenraum des Gotteshauses ist ein riesiges Sammelsurium, von dem ein Kunstwerk noch prachtvoller als das andere ist. Allerdings ist ein Großteil dieser Werke erst einige Jahre nach der Kirchweihe um 1547 entstanden.

Chiesa di Madonna di Campagna

Fresken, wohin man auch schaut

Eine Augenweide in der Kirche ist die Kapelle. Es ist bemerkenswert, wie harmonisch die wertvollen Gemälde von Camillo Procaccini und die traditionellen Symboliken der Jungfrau Maria aufeinander wirken. Einige der Fresken stellen die stillende Madonna dar. Dieses Fresko aus dem 14. Jahrhundert stammt vermutlich noch aus der Vorgängerkirche. Auch in den Kapellen San Bernardo und San Lorenzo stoßen Besucher auf Fresken, die Szenen aus dem Leben der zwei Heiligen darstellen. Vermutlich sind diese Kunstwerke Bernardino Lanino und dessen Söhnen zu verdanken.

Die in der Kuppel verewigten Fresken sind vermutlich eine Arbeit von Cesare Luini. Diese Fresken präsentieren die Heiligen San Gregorio, San Gerolamo, San Ambrogio und San Agostino, die von musizierenden Engeln umgeben sind. Die in der Apsis angebrachten Madonnen-Fresken sind hingegen den Künstlern Aurelio Luini und Carlo Urbini zuzuschreiben.

Kirche Madonna di Campagna

Ein prachtvoller Chor aus Holz

Ein weiteres Prachtstück der Chiesa di Madonna di Campagna ist der aus Holz gefertigte Chor, den Andrea Merzagora aus Craveggia im Jahr 1582 im Vigezzo-Tal erschuf. In der Kirche gibt es aber noch mehr zu entdecken. Denn weitere Highlights wie das mit Schnitzereien verzierte Ambo mit Symbolen eines Adlers, Löwen, Ochsen sowie der vier Evangelisten betonen den Reichtum des Kirchbaus. Andere Attraktionen wie eine Barockkanzel und ein Taufbecken vollenden das Ensemble. Das Taufbecken dient als Darstellung eines knienden Christus, der die Taufe empfängt.

Weitere Bestandteile des Kirchkomplexes sind ein an der Nordseite befindliches Bauwerk des 17. Jahrhunderts, in dem sich einst ein Priesterseminar befand. Zudem wird der Kirchenbau um ein an der Südseite positioniertes Beinhaus aufgewertet, das mit massiven schmiedeeisernen Gittern verziert ist. Der gesamte Komplex ist alljährlicher Austragungsort von einigen Konzerten des landesweit bekannten Stresa-Festivals.