Lago di Varese


Sechs Kilometer von der Stadt Varese entfernt liegt der Lago di Varese, an dessen Ufern es einiges zu sehen und zu erleben gibt.
Eine Tour um den Lago di Varese, die mit dem Fahrrad machbar und empfehlenswert ist (ca. 30 km), ermöglicht es, vieles an einem Tag zu sehen. Eine andere gute Alternative ist, ein Stück des Seeufers zu Fuß zu erkunden. Die schönste Strecke geht von Gavirate nach Cazzago Brabbia (etwa zwei Stunden hin und ebenso lange zurück).

Lago di Varese

Rund um den Lago di Varese

Ein wahres Erlebnis zwischen Naturspaziergängen, Kunstschätzen und den Spuren einer fernen Vergangenheit gibt es hier. Der Lago di Varese ist der perfekte Ort, um eine Pause vom hektischen Stadtleben zu machen und sich in einer Umgebung zu entspannen, die einen einzigartigen Charme ausstrahlt.

Die gesamte Umrundung des Lago di Varese ist in erster Linie eine ideale Route für Radfahrer, da ein Radweg entlang des Sees verläuft und die Strecke fast völlig flach ist. Dabei kann man eindrucksvolle Ausblicke genießen und weitere Routen in abwechslungsreicher Natur sowie Orte mit traditionsreicher Vergangenheit entdecken. Kastanien- und Buchenwälder durchziehen den „Regionalpark Campo dei Fiori“.
Ein Paradies für alle, die sich dem Trekking widmen und ein dichtes Netz von Wanderwegen nutzen wollen. Einige dieser Wege führen zum wunderschönen Sacro Monte di Varese hinauf, einem Unesco-Kulturerbe. Der Lago di Varese ist aber auch für seine zahlreichen Jugendstilvillen, Kirchen, Denkmäler und nicht zuletzt für das außergewöhnliche neolithische Dorf auf der Insel Virginia bekannt.

Die Eishäuser von Cazzago Brabbia

Eine tief verwurzelte lokale Tradition, die mit dem Fischfang im Lago di Varese zusammenhängt, hat die Verbreitung dieser Gebäude ermöglicht, welche die Landschaft des Dorfes prägen.

Die „Ghiacciaie“ (Eishäuser) von Cazzago Brabbia haben eine faszinierende Geschichte. Diese vollständig aus Stein bestehenden Gebäude wurden Ende des 18. Jahrhunderts an den Ufern des Lago di Varese errichtet und in etwa zehn Meter tiefe Böschungen eingegraben. Sie haben kegelförmige Dächer, die an die typischen Gebäude Apuliens, die „Trulli“, erinnern. Diese Bauten wurden errichtet, um Eis und den im Lago di Varese gefangenen Fisch zu lagern.

Sie wurden von Zeit zu Zeit mit Eisplatten gefüllt, die im Winter aus dem See herausgebrochen wurden. In der kältesten Jahreszeit fror der Lago di Varese früher fast vollständig zu. Zu dieser Zeit harkten die Fischer von Cazzago mit einer Axt die geschnittenen Eisplatten auf und zogen sie in ihre Boote. Diese Eisblöcke wurden dann in Decken eingewickelt und mit einem Wagen in das Innere dieser Gebäude transportiert, wo das Eis ein ganzes Jahr lang haltbar war.

Eishäuser von Cazzago Brabbia

Das Strandbad Schiranna am Lago di Varese

Dieser Ort gehört zur Gemeinde Varese und ist einer der lebhaftesten Orte am See sowie ein beliebtes Ziel der Einwohner von Varese, um sich im Sommer zu erfrischen. Das Strandbad bietet zahlreiche Sportmöglichkeiten - vom Schwimmen über Joggen bis zum Rudern - auch im angrenzenden, ruhigen Zanzi-Park.

Capolago

Abseits des Massentourismus liegt Capolago. Eine Perle, wo die Spuren der Vergangenheit und die Traditionen der Einwohner noch intakt sind.
Capolago war lange Zeit eine autonome Gemeinde und liegt etwa vier Kilometer vom Stadtzentrum von Varese entfernt, zu dem es heute als Ortsteil gehört. Jedes Jahr findet in Capolago das „Festa del bosco“ (Waldfest) statt, das viele Menschen anzieht. Sehenswert sind auch die alte Klosterkirche und die berühmte Seebrücke. Diese Brücke kann mit einem kleinen Abstecher vom Radweg aus erreicht werden. Sie erstreckt sich ca. 40 Meter über den See und bietet einen atemberaubenden Blick.

Abseits des Massentourismus liegt Capolago

Kreuzgang von Voltorre (Chiostro di Voltorre) in Gavirate

Etwas außerhalb von Gavirate, in dem kleinen Weiler Voltorre, liegt der berühmte Kreuzgang (Chiostro di Voltorre) aus dem 12. Jahrhundert. Er gilt als eines der bewundernswertesten Beispiele der lombardischen Romanik. Heute ist er ein ständiger Ausstellungsort, aber vor allem ein großartiges Museum seiner selbst. Als Museum für moderne Kunst beherbergt der Kreuzgang vor allem Sammlungen aus der Region, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind. Die große Attraktion von Voltorre ist jedoch der Kreuzgang selbst, dessen Geschichte und Bedeutung in der historischen Ausstellung in den Kacheln und Kapitellen der Kolonnade nachvollzogen werden kann.

Azzate

Eingebettet zwischen den ruhigen Gewässern des Lago di Varese und den Bergen, die die allgegenwärtige Kulisse bilden, ist Azzate ein Ort der Ruhe und Entspannung. Zwischen malerischen Landschaften und Orten, an denen man abschalten kann, gibt es in Azzate zahlreiche Denkmäler und Sehenswürdigkeiten. Allen voran natürlich die Wallfahrtskirche „Madonna del Lago“, in deren Inneren sich ein Fresko der Geburt Christi befindet.
Dieses wird von den Einheimischen verehrt und jedes Jahr im Oktober mit dem „Festa della Madonnina del Lago“ gefeiert.

Entfernt man sich ein wenig von den Ufern des Lago di Varese, stößt man auf bukolische Landschaften, die zwischen Bauernhöfen, Feldern und Mühlen von den Traditionen dieses Landes zeugen. Die Kirche „San Giorgio“ im Ortsteil Vegonno verdient besondere Aufmerksamkeit. Hier kann man auch einen wunderbaren Ausflug machen. Geben Sie die „Via 25 Aprile, Vegonno“ als Ausgangspunkt in ihr Navigationssystem ein und Sie werden sich ab dort in einer herrlichen Landschaft befinden, die der Toscana sehr ähnelt.

Blick von Azzate auf den Lago di Varese

Naturschutzgebiet Palude Brabbia

Der Palude Brabbia (Brabbia-Sumpf) ist ein großartiges Beispiel für ein Tieflandtorfmoor nacheiszeitlichen Ursprungs. Zwischen großen Schilfgebieten und zahlreichen Gewässern ist der Brabbia-Sumpf heute ein bedeutendes Naturschutzgebiet, in dem zahlreiche Tier- und Pflanzenarten leben.
Hier geht es vom Wasser in den Wald über und man stößt so auf eine große Artenvielfalt, die man dank der zahlreichen eingerichteten Wanderwege, die das Moor durchqueren, beobachten kann.

Die Insel Virginia (Isolino Virginia)

Wenige Meter vom Westufer des Lago di Varese entfernt, in der Gegend von Biandronno, liegt die Insel Virginia mit einer sehr alten Geschichte. Seit dem 19. Jahrhundert wurden hier bedeutende Überreste einer prähistorischen Siedlung gefunden, insbesondere Spuren neolithischer Pfahlbauten, die auf mindestens 3.500 v. Chr. zurückgehen. Es handelt sich um die älteste prähistorische Pfahlbausiedlung der Alpen, die 2011 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.
Heute kann man ein kleines Museum besichtigen, das die Geschichte und Entwicklung dieser seit mehr als 4.000 Jahren von Menschen bewohnten Stätte nachzeichnet. Zu besichtigen ist diese von April bis November.


Autorin: Brigitte Helm