Mühlenweg (Sentiero dei mulini)


Länge 16,2 km

Der Mühlenweg, auch Sentiero dei mulini gennant, ist ein recht langer aber leicht begehbarer Weg, der zu den grünen Wege der Seen zählt. Er verbindet die Mühlen die das lokale Leben Jahrhunderte lang in der Nähe der Flüsse Monvallina und Bardello geprägt haben. Unter den verschiedenen Mühlen sind folgende besonders erwähnenswert: die von „Turro“, die „Franzetti di Malgesso" und die „Piona" von Brebbia. Letztere wurde dank der Weitergabe von Kunstwerken durch die Familie Piona bis vor kurzem in Betrieb gehalten.

Streckenführung Mühlenweg (Sentiero dei mulini)
Streckenführung vom Mühlenweg (Sentiero dei mulini) - VVL-F1

Die Mühle von Turro (Monvalle)

Die Mühle von Turro (Monvalle)
Die Mühle von Turro (Monvalle)

Im digitalen Zeitalter, in dem Papier langsam zu verschwinden scheint, gibt es in Monvalle immer noch eine kleine Druckerei die alle ihre Bücher von Hand herstellt. Im Inneren der Mühle von Turro findet sich die Werkstatt der Handwerker von „Rotte contrarie" (eine Vereinigung, die sich mit Forschung und Vergleich im künstlerischen Bereich befasst).

Die Drucker arbeiten hier noch mit traditionellen typografischen Techniken und Werkzeugen wie in früheren Zeiten. Ein Allround-Job, der mit dem Druck beginnt und mit dem manuellen Binden endet. Der Kulturverein, der die Druckerei der Turro-Mühle verwaltet, wurde 2019 gegründet, aber das Abenteuer „Rotte contrarie" hatte bereits einige Zeit zuvor begonnen. Giancarlo Bianchi, der Präsident der Vereinigung, war der erste, der sich der traditionellen Druckgraphik widmete. „Bei jedem Band legen wir großen Wert auf Form, Bilder und Verzierungen. Die Bücher, die wir machen, werden normalerweise von lokalen Autoren, Dichtern oder Schreibbegeisterten geschrieben". Vom Druck mit beweglichen Lettern bis hin zum Siebdruck, ohne dabei Tiefdruck, Lithographie und Xylographie zu vergessen. Techniken, die Jahrhunderte und manchmal gar Tausende von Jahren alt sind, aber immer noch weiterleben und wahre kleine Kunstwerke zum Vorschein bringen.

Mühlsteine der Mühle
Die Mühlsteine der Mühle

Die Besichtigung ist wirklich lohnend, eine Terminvereinbarung mit Serena unter 0039 339 6004212 ist erforderlich.

Die Mühle Franzetti (auch Mattée genannt)

Diese Mühle befindet sich im Erdgeschoss eines großen zweistöckigen Gebäudes. Man erreicht sie über eine Straße durch die Wälder des Malgesso-Gebiets nach Verlassen der Hauptstraße die die Städte Travedona und Brebbia verbindet. Angetrieben wird sie durch die Gewässer des Baches Acquanera. Die Innenräume sind renoviert, aber außen ist das große gebogene eiserne Schaufelrad erhalten geblieben.

Besonders ist der Antrieb der Mühlsteine durch ein Hydraulikrad mit 5 Metern Durchmesser das gespeist aus einem Wehrdamm mit einem 20 Meter langen Kanal durch eine sogenannte „Multiplikator-Vorrichtung betrieben wurde. Im Innern des ehemaligen Mühlsteinraumes sind die beiden Getreidemühlsteine erhalten geblieben, von denen eine – wie in der Region üblich - zum Mahlen des Polenta Mehls (Mais) und die andere zum Mahlen von Getreide verwendet wurde.

Die Mühle von Piona

Bereits im Jahr 1712 wird ein vierrädriger Mühlstein erwähnt. Die meisten Gebäude im Weiler Mühlen von Piona sollen allerdings schon im 12. Jahrhundert entstanden sein. Die Firma Albini Energia hat vor kurzem eine Konzession für den Bau eines Wasserrads in Piona (VA) am Fluss Bardello erhalten. Das System wird eine Leistung von 45 kW haben und Energie durch ein Mühlrad erzeugen, das auf einem Vorsprung mit etwa 2 Metern Gefälle positioniert ist und die gewonnene Energie an einen Wechselstromgenerator überträgt. Der Eingriff ist besonders wichtig da er den alten Wasserzufluss, der in der Vergangenheit die Mühlen antrieb mit neuem Leben erfüllt und so eine Wiederbelebung des historischen Erbes ermöglicht.

Bilder vom Mühlenweg (Sentiero dei mulini)

Das Pfeifenmuseum (Il Museo Della Pipa)

Auf dieser Route, die eine Verbindung zwischen den Seen von Varese und Maggiore darstellt, ist ein Abstecher in das Pfeifenmuseum von Brebbia ein absolutes Muss. Das Brebbia-Pfeifenmuseum wurde 1979 von Ragionier Enea Buzzi, dem Vater der Pipe Brebbia Srl und bekannten Pfeifensammler, gegründet. Er begann nach dem 2. Weltkrieg Pfeifen zu sammeln, um die Konkurrenz zu studieren, dann folgte eine Phase des ungeordneten und fast zwanghaften Sammelns der unterschiedlichsten Pfeifen nach Form, Herstellungsjahr und Herkunft. Mit der Zeit begann er dann die Entwicklung der Pfeife von ihren Anfängen an in den verschiedenen Kulturen zu erforschen.

Nach der Sammlung von etwa 6. 000 Pfeifen folgte die schwierigste und mühsamste Phase, die der Klassifizierung. Es war ihm ein Bedürfnis seine Studien und das Ergebnis seiner Forschungs- und Klassifizierungsarbeit öffentlich zu machen. Aber Enea Buzzi sammelte nicht nur antike Pfeifen, sondern auch Publikationen, Bücher und Zeitschriften und daher ist das Museum von Brebbia in seiner Form einzigartig. Es zeigt nicht nur mehrere tausend Pfeifen sondern auch Veröffentlichungen, die in der ganzen Welt über Pfeifen erschienen sind, sowie eine genaue Studie des Designs. Es beginnt mit dem Pfeifen-Calumet der amerikanischen Indianer, die die Vorläufer der Pfeifen- und Tabakraucher waren, und geht weiter zu einer großen Sammlung von Seeschaumpfeifen (hauptsächlich aus österreichischer Produktion), Gips- und Terrakotta-Pfeifen, hauptsächlich aus Italien, Frankreich und den Niederlanden.

Neben den traditionellen österreichisch-ungarischen Porzellanpfeifen gibt es die ersten französischen und britischen Kreationen von Bruyèreholzpfeifen bis hin zu den anfangs eher schüchternen und dann immer grandioseren Erfolgen von Bruyèreholzpfeifen aus italienischer Produktion.

Es sind auch viele kuriose Dinge zu bestaunen wie etwa die Zigarrenpfeifen speziell für Motorradfahrer, oder Pfeifen mit einem „belüfteten" Kocher, um diese auch in heißem Klima leicht halten zu können. Pfeifen mit Teleskopmundstücken, um den Rauch zu kühlen; Pfeifen mit zwei Brennern und Ventilen, um gleichzeitig verschiedene Mischungen zu genießen, Mini-Wasserpfeifen. Die Sammlung von Besonderheiten wird durch eine beeindruckende Auswahl an geschnitzten und besonders geformten Pfeifen ergänzt, darunter einige echte Kleinplastiken, sowie Hutpfeifen, die berühmte Persönlichkeiten der damaligen Zeit darstellen.

Für Pfeifenliebhaber und einfach nur Neugierige kann das Museum während der Bürozeiten von 9. 00 bis 17. 30 Uhr nach vorheriger Anmeldung unter info(at)brebbiapipe.it besucht werden.

Sie möchten den Mühlenweg (Sentiero dei mulini) gerne abwandern?
Dann laden Sie sich doch einfach die
Karte der grünen Wege der Seen (Le Vie Verdi Dei Laghi) runter!


Autorin: Brigitte Helm