Der Ortasee ist einer der faszinierendsten Seen Italiens und liegt im Nordwesten in der Region Piemont, gleich hinter dem Lago Maggiore. Klein aber fein! Dieser See zeichnet sich durch seine natürliche Schönheit und den ruhigen Charme aus, den er seinen Besuchern bietet.
Der See ist etwa 18 Quadratkilometer groß und von Hügeln und Bergen umgeben, die eine malerische Landschaft bilden. Sein klares und ruhiges Wasser ist ideal für Aktivitäten wie Schwimmen, Kanufahren und Segeln. In der Mitte des Sees liegt die Insel San Giulio, ein kleines Juwel, auf der sich die gleichnamige Basilika und ein Benediktinerkloster befinden. Sehenswerte Orte sind: Orta San Giulio, Omegna und Pella.
Geschichte und Kultur vom Ortasee
Der Ortasee hat eine lange Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Im Laufe der Jahrhunderte war die Region rund um den See ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum und bewahrt heute zahlreiche historische Gebäude von großem künstlerischem Wert. Die Stadt Orta San Giulio ist berühmt für ihre gepflasterten Straßen und malerischen Plätze.
Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung rund um den Lago d'Orta reichen bis in die prähistorische Zeit zurück. Die signifikante Entwicklung des Gebiets ist jedoch auf die römische Zeit zurückzuführen. Die Römer schätzten die strategische Lage des Sees und nutzten ihn als Durchgangsort zwischen den Alpen und der Po-Ebene.
Im Mittelalter wurde der Ortasee zu einem wichtigen religiösen Zentrum. Die Legende besagt, dass der christliche Missionar San Giulio im 4. Jahrhundert auf der Insel im Zentrum des Sees landete, um Drachen und Schlangen zu besiegen, die das Gebiet heimsuchten, und dann eine Kirche an diesem Ort gründete. Diese Geschichte trug dazu bei, dass die Insel San Giulio zu einem wichtigen Pilgerort wurde.
Während der Renaissance stand der See und seine Umgebung unter der Kontrolle der lokalen Herren, die zum wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung der Region beitrugen. Es wurden Paläste und Kirchen errichtet, die noch heute wegen ihrer Schönheit bewundert werden können.

Aktivitäten
Der Ortasee ist ein ideales Ziel für alle, die Entspannung und Ruhe suchen. Er bietet aber auch zahlreiche Aktivitäten für Abenteuerlustige.
Zahlreiche Wanderwege durchziehen die umliegenden Hügel und bieten atemberaubende Panoramablicke. Der Wassersport wie Kanu, Kajak und Segeln sind hier ebenfalls sehr beliebte Aktivitäten.
Orta San Giulio
Es handelt sich beim Ortasee um eine touristisch noch wenig bekannte Perle, der See gilt aber als einer der romantischsten Italiens. Wenn Sie sich für einen Besuch in dieser wunderschönen Gegend entscheiden, sollten Sie einen Besuch des Zentrums von San Giulio nicht verpassen. Das kleine mittelalterliche Dorf Orta San Gulio ist das Juwel des Sees. Ein Spaziergang durch seine kleinen Gassen direkt am See ist ein Erlebnis, das man unbedingt machen sollte. Die Piazza Motta ist das pulsierende Zentrum des Dorflebens und ist ein echtes Freiluft-Wohnzimmer mit Blick auf den See. Der rechteckige Platz wird einerseits von bunten historischen Fassaden begrenzt, und andererseits vom Seeufer selbst, dem Anlegepunkt für die Fähren zur Insel.
Sehr angenehm ist es, den Blick auf den See und die umliegenden Berge zu genießen, wobei die Insel im Vordergrund steht. In der nördlichen Ecke steht der Palast der Gemeinschaft (Palazzo della Comunità), ein prachtvolles Gemäuer aus dem 16. Jahrhundert.

Die Insel San Giulio und der Weg der Stille
Die Insel San Giulio ist berühmt für ihre Basilika, die der Legende nach im 4. Jahrhundert vom Heiligen Julius gegründet wurde. Dieser heilige Ort ist für seine Fresken und seine romanische Architektur bekannt. Auf der Insel gibt es auch einen „Weg der Stille“, der zum Nachdenken und Genießen der ruhigen Umgebung einlädt.
Der „Weg der Stille“ beginnt am Hauptplatz der Insel, wo sich die Anlegestelle der Fähren befindet, und führt um die Insel herum. Es handelt sich um einen Fußweg, der einen herrlichen Ausblick bietet. An den Wänden kann man Aphorismen lesen wie "Stille ist Musik und Harmonie".
Es handelt sich um einen Weg der Kontemplation und Meditation, der eine einzigartige Erfahrung von Stille und Frieden bietet.
Kirche St. Maria Himmelfahrt (Santa Maria Assunta)
Die barocke Kirche befindet sich an der Albert-Schweitzer-Straße, direkt oberhalb des Motta-Platzes. Die Kirche wurde 1485 erbaut und ursprünglich der Madonna des Trostes geweiht, um ihr für die Befreiung von der Pest zu danken. Das Steintor mit seinen Skulpturen ist wirklich sehenswert. Das Innere ist dreischiffig und bietet dem Besucher wundervolle Fresken. In einer der Seitenkapellen befindet sich ein Gemälde, das den heiligen Carlo Borromeo während der Pestjahre darstellt.

Strände, Parks und Wanderungen am Ortasee
Der Ortasee ist nicht nur für seine Naturschönheiten und Dörfer bekannt, sondern auch für seine faszinierenden Strände und schönen Parks. Diese Orte bieten eine einzigartige Gelegenheit, sich zu entspannen und die unberührte Natur zu genießen, weit weg von der Hektik des Alltags.
Die Strände des Ortasees sind ein wahres Paradies für Sonnenanbeter und Wasserratten. Einige der berühmtesten befinden sich in Gozzano oder Pettenasco, aber es gibt auch zahlreiche andere Badestellen an den Ufern.
Wenn Sie die Ruhe von Parks bevorzugen, hat der Ortasee viel zu bieten. Der Naturpark Val Grande und der Sacro Monte di Orta sind nur zwei der Orte, die Sie bei Ihren Spaziergängen erkunden können.
Gastronomie
Die Küche der Region ist reich an traditionellen piemontesischen Gerichten, die sich durch die Verwendung lokaler Zutaten wie Fisch, Pilze und Trüffel auszeichnen. Die Restaurants an den Ufern des Sees bieten köstliche Gerichte an, die von lokalen Weinen begleitet werden.
Der Ortasee ist ein wunderbares Reiseziel, das eine perfekte Mischung aus natürlicher Schönheit, Geschichte und Kultur bietet. Egal, ob Sie auf der Suche nach Abenteuern oder nach einem Ort der Entspannung sind, dieser bezaubernde See hat für jeden etwas zu bieten.