Das Museo Civico Archeologico - das Städtische Archäologische Museum – ist ein Juwel des Städtchens Sesto Calende. Das kulturelle Zentrum besitzt eine der bedeutungsvollsten Fundsammlungen der sogenannten Golasecca-Kultur – einen Schatz mit hohem Seltenheitswert.
Aus einer Vision heraus gegründet
Im Palazzo Comunale als einem geschichtsträchtigen Gebäude des 19. Jahrhunderts gelegen, wurde das archäologische Museum in Sesto Calende durch eine Initiative der Società Storica „Cesare de Sesto“ gegründet. Diese Vereinigung ist eine Gesellschaft geschichts- sowie archäologiebegeisterter Visionäre, die bereits in der Zeit nach dem Krieg aktiv gewesen sind. Der Leiter dieser Gruppe ist der Archäologe und Historiker Prof. Mario Bertolone, der einst auch als Direktor des Museo Civico Archeologico di Villa Mirabello Varese agierte.
Ein Teil eines größeren Systems von Archäologiemuseen
Der Genehmigung für das archäologisch-städtische Museum wurde in der Mitte der 1950er Jahre durch die Oberintendanz für Antike stattgegeben. Anfänglich beherbergte das Museum ausschließlich eine archäologische Abteilung.
Mittlerweile wurde die Einrichtung um eine Naturkundeabteilung sowie Pinakothek erweitert. Heutzutage gehört das Museum dem Simarch – einem System von Archäologiemuseen in der Provinz Varese – an.
Archäologische Funde in chronologischer Ordnung
Wichtige Teile der Sammlungen stellen historische Geräte sowie archäologische Funde zur Schau, die in Form von Grabbeigaben chronologisch geordnet sind. Ein Großteil der Funde wurde in den 1960ern entdeckt. In diesem Zeitraum wurden regional generell die größten archäologischen Ausgrabungen zwischen Sesto Calende, Castelletto sopra Ticino sowie Golasecca vorgenommen.
Gerätschaften aus mehreren Jahrhunderten
Zur Sammlung gehören Vasen in unterschiedlichen Formen. Pokale und Urnen sind ebenso wichtige Bestandteile wie Gerätschaften, die die Entwicklung der Golasecca-Kultur vom 9. bis 5. Jahrhundert v. Chr. dokumentieren.
Zusätzlich zu Geräten der Haushaltsführung, der Kleidung und Hygieneartikeln zieht die Tomba del Tripode die Besucher in den Bann. Dieses Relikt ist die Grabstätte einer Frau, die in den 1970er Jahren im Ortsteil Mulini Bellaria gefunden wurde. An dieser Grabstätte kann jeder Besucher erkennen, dass die Grabbeigaben für die Verstorbene bis heute noch sehr gut erhalten sind. Eine der größten Attraktionen dieser Grabstätte ist eine auf einem dreibeinigen Eisengestell positionierte Bronzeschale. Diese Konstruktion hat großen Seltenheitswert. Denn die Enden dieser Schale haben die Form menschlicher Beine.
Ein Geheimtipp: die Fossiliensammlung der Naturkundeabteilung
Das Museo Civico Archeologico in Sesto Calende vereint Fundstücke der Bronze- und Golasecca-Zeit sowie aus späteren Zeitaltern. Die Artefakte dokumentieren Entdeckungen früher Jahrhunderte wie ein Grab der Gallierzeit bis hin zum Mittelalter in Form verzierter Platten der Abbazia di San Donato.
Auf ihrem Abstecher zu dem Museum sollten interessierte Besucher unbedingt eine Stippvisite der Naturkundeabteilung mit ihrer umfassenden Fossiliensammlung einplanen.