Der Laghetasc in Brebbia (Varese)


Laghetasc in Brebbia

Einer der schönsten Waldausflüge entlang des Sentiero Verbano (Verbano Pfad), ist der Laghetasc. Dieser befindet sich zwischen Ispra und Brebbia. Ein magisches Waldstück, das an die typische Bayou-Atmosphäre von Louisiana erinnert. Dies liegt an dem ungewöhnlichen Vorkommen von einigen kahlen Sumpf-Zypressen (auf Italienisch „cipressi calvi“). Es handelt sich hier um riesige Bäume, die ihre seltsamen Wurzeln im Wasser wie Elefantenfüße versenken.
Gewöhnlich sind es Pflanzen, die direkt am Mississippi angesiedelt sind, aber hier am Lago Maggiore haben einige von ihnen einen perfekten Lebensraum gefunden und machen den bereits schönen Wald zu etwas Einzigartigem.

Diese außergewöhnliche Naturkulisse wird immer mehr zum Ziel für Natur- und Fotoliebhaber. Vor allem lohnt sich die Besichtigung in den feuchteren Jahreszeiten, wenn Farben und Wasser Reflexionen geben, die verewigt werden müssen. Es ist ein Reiseziel das immer mehr Fans anzieht. Feste Schuhe oder gar Gummistiefel sind sehr empfehlenswert und sehr ratsam ist es zudem den Fotoapparat fest in der Hand zu halten. So ausgerüstet kann man das Naturspektakel in vollen Zügen genießen!

Der Laghetasc ist ein winziger See glazialen Ursprungs

Der Laghetasc (auf Deutsch steht dieser Ausdruck für die dialektische Bezeichnung eines kleinen Sees oder sogar Pfütze) ist ein wassergesättigtes Gebiet, das das Aussehen eines echten Teiches annimmt. An dessen Ufern sind in der Vergangenheit sogar Spuren einer Pfahlbauten - Siedlung gefunden worden. Diese befindet sich auf dem Hügel „Motto Pivione“ und entstand infolge der Vertiefungen, die sich in der Eiszeit bildeten.

Der Laghetasc kann ein interessanter Abstecher für eine Reise nach Brebbia oder auch Richtung Ranco, in den Parco del Golfo della Quassa sein. Der Boden ist sehr tonhaltig so dass ein klassisches Torfmoor entstand.

Laghetasc in Brebbia
Auf Deutsch steht der Ausdruck "Laghetasc" für die dialektische Bezeichnung eines kleinen Sees oder sogar einer Pfütze

Naturdenkmäler mit Elefantenfüßen

Der Laghetasc ist ein besonderes Moor

Es handelt sich hier um ein besonderes Moor, weil neben den Kahl- und Schilfweiden, inmitten des Wassers mehrere Exemplare von Taxodium Distichum, auch Kahl-Zypressen der Sümpfe oder Tassodien genannt, in ihrer ganzen Höhe stehen.
Auf Grund ihrer majestätischen Schönheit wurden sie von der Provinz Varese als Naturdenkmäler eingestuft. Es handelt sich um eine nicht endemische Art amerikanischen Ursprungs, die vor vielen Jahren vom Eigentümer (das Gebiet ist noch privat, aber frei zugänglich) eingeführt wurde, der sich hier offensichtlich wohlfühlte.

Taxodium ist eine Wasserkonifere, typisch für sumpfige und feuchte Gebiete, die häufig überschwemmt werden. Sie besitzt charakteristische, aus dem Boden austretende Radikalknöllchen, die Pneumatophoren genannt und verfügen über die Funktion Sauerstoff anzureichern, d. h. sie gewährleisten die Sauerstoffversorgung der untergetauchten Teile auch in Zeiten der Überflutung des Bodens.

Das perfekte Klima

Diese Wasserkonifere verträgt ein nicht allzu kaltes Klima: in rauen Klimazonen überlebt sie zwar, kann sich aber nicht fortpflanzen, da das Eis die neuen Keimlinge schädigt. Sie lebt und verfällt im Wasser, verliert die Winterblätter, und daher ist das Adjektiv «calvo» (kahl) des Namens zu verstehen. Im Herbst färben sich die Bäume in allen Rot- und Gelbtönen, bevor sie ihre Schale verlieren.
Der massive Stamm ist an der Basis gerillt und ähnelt dem Fuß eines Elefanten. Im Frühling hört man an den Ufern des Teiches das tosende Knirschen der Frösche, das die Existenz einer vielfältigen Unterwasserwelt unter den ruhigen Sumpfgewässern erahnen lässt. In dieser ruhigen Gegend leben ungestört der Specht, das Zungenhörnchen und das Eichhörnchen.

Laghetasc - Bäume in allen Rot- und Gelbtönen
Im Herbst färben sich die Bäume in allen Rot- und Gelbtönen, bevor sie ihre Schale verlieren

So erreicht man den Laghetasc

Um den Teich von Laghetasc zu Fuss zu erreichen, kann man sein Auto in Brebbia in der Via Motta Pivione, in der Nähe eines Bauernhauses, lassen und die Straße nehmen, die von Asphalt zu Schotter wird und zuerst in eine Wiese und dann in den Wald führt. Die Holzschilder sind präzise und in zehn Minuten zu Fuß werden Sie vor den stummen Riesen stehen. Oder Sie können durch den Ort Cascine di Ispra laufen, dann rechts in eine schmale Asphaltstraße zwischen Feldern, die aufsteigt, einbiegen. Danach geht es links nach oben und Sie kommen an der Grenze des Waldes, in der Nähe einer schönen Villa aus Holz und Stein. In der Nähe gibt es einige Rasenplätze, wo Sie Ihr Auto stehen lassen und zu Fuß gehen können.

Der Laghetasc ist mit Holzschildern gut gekennzeichnet. Man kommt auch an einer hübschen hölzernen Kapelle und Zapfen und netten Zwergen vorbei, die den Wald zieren. Egal von welcher Seite man an den Laghetasc kommt, der Wald der ihn umringt ist überall wunderschön. Lassen sie sich überraschen!


Autorin: Brigitte Helm