Die Region ist gesäumt von vielen wunderschönen Campingplätzen am Lago Maggiore – und sie alle sind eine günstigere Alternative zum Hotel.
Aber: Ganz ohne Ausrüstung geht es auch hier nicht. Was Sie alles einpacken sollten, damit das Zelten am Lago Maggiore auch wirklich bequem und erholsam wird, lesen Sie auf den folgenden Zeilen in Form unserer Checkliste.
Check 1: Das Zelt
Natürlich, zum Zelten ist ein Zelt schon dem Namen nach unbedingt erforderlich, aber wüssten Sie auf Anhieb, worauf Sie beim Kauf achten sollten? Kuppelzelt? Tunnelzelt? Oder doch eher Steilwandzelt? Nicht nur die Bauform ist entscheidend, sondern auch die Größe. Und hier haben Lago-Maggiore-Urlauber eindeutig die größere Auswahl. Warum? Die meisten von ihnen werden per Auto anreisen und auf einem Campingplatz ihr Lager aufschlagen. Das bedeutet, es muss kaum Rücksicht auf geringes Gewicht oder Abmessungen genommen werden, weil das Zelt nicht über Kilometer zu seinem Aufstellort getragen werden muss. Und weil am See zwar des Öfteren eine frische Brise herrscht, aber selten Stürme wie auf irgendwelchen Hochebenen einer Bergkette, muss das Zelt auch nicht für solche Belastungen konstruiert sein.
Für einen Campingplatz-Aufenthalt bietet sich daher ein Steilwandzelt an. Im Gegensatz zu Iglu-Zelten kommen hier keine biegsamen Gestänge zum Einsatz, die das Zelt automatisch aufrecht halten, sondern feste Zeltstangen aus Leichtmetall. Das Steilwandzelt steht also nicht von selbst, auch, weil hier Abspannleinen zwingend erforderlich sind. Dafür warten Steilwandzelte aber mit einer wesentlich größeren Firsthöhe auf, auch Erwachsene können in vielen Modellen aufrecht stehen. Und zudem werden in die Gestände einzelne verschließbare Schlafkabinen aus Stoff eingehängt. Das trennt das Zelt innen in mehrere „Räume“ ab, sodass insbesondere Familien zumindest etwas Privatsphäre haben können.
Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass ein ausreichend dimensioniertes Vorzelt zu der Falt-Behausung dazugehört: Bei einem mehrtägigen Urlaub kann es auch im Sommer Regentage geben. Wer es sich dann mit Stühlen im großen Vorzelt sitzend bequem machen kann, hat definitiv mehr von diesem verregneten Tag, als jemand, der nur im Zelt liegen kann.
Check 2: Schlafstätte
In der Gegend rund um den See herrscht meist ein angenehm mildes Klima (Hier finden Sie Informationen zum Wetter am Lago Maggiore) – dennoch kann es auch in lauen Sommernächten in einem Zelt unangenehm kühl werden. Um einen guten Schlaf zu gewährleisten, sollten also mehrere Punkte sichergestellt sein:
- Bequeme Unterlage
- Ausreichende Isolation nach unten
- Wärme von oben und den Seiten
Wanderer, die auf jedes Gramm achten müssen, kommen hier meist nicht um eine dünne Isomatte herum – die aber kaum polstert. Auf einem Campingplatz am Lago Maggiore kommt hier einmal mehr die Anreise per Auto zum Tragen. Denn sie ermöglicht es, stattdessen auf ein Feldbett zu setzen. Das ist zwar schmaler, als von zuhause Gewohntes, aber sehr viel bequemer als jede Luft- oder andere Reisematratze. Doch weil auch ein solches Bett nach unten nur schlecht isoliert, sollten Sie ihrem Rücken zuliebe dennoch nicht auf eine Isomatte verzichten, nächtliche Kälte könnte sonst am Morgen für verspannte Muskeln sorgen.
Und beim Thema Einkuscheln haben Camper dann ebenfalls die Qual der Wahl. Natürlich könnte man sich schlicht in eine dicke Decke einwickeln – das hätte zumindest den Vorteil der Bewegungsfreiheit.
Aber selbst ein dickes Plumeau ist nicht fürs Campen gedacht, sondern für den Schlaf in einem festen Haus. Die bessere Wahl ist hier der Schlafsack – auch von ihm gibt es mehrere Bauformen, die ausreichend Platz bieten. Noch wichtiger als beim Zelt ist beim Schlafsack aber, dass er zu den Körpermaßen seines Trägers passt. Hier ist vor allem die Länge ein entscheidendes Kriterium. Das hat folgenden Hintergrund: Ein zu kleiner Schlafsack würde sich zwar sehr schnell erwärmen, aber den Schläfer auch ziemlich einengen. Das andere Extrem wäre ein zu langer Schlafsack, der viel zu viel Luft enthält, welche die halbe Nacht benötigt, um auf Wohlfühltemperatur zu kommen.
Check 3: Kochen
Natürlich gibt es um einen Touristen-Hotspot wie dem Lago Maggiore eine Menge ausgezeichneter Restaurants – aber sind wir ehrlich: Zum Campen gehört es auch, sich ab und zu rustikal zu ernähren. Wer auf einem der Campingplätze nächtigt, hat hier die Qual der Wahl:
Einerseits haben die meisten Zeltplätze am Lago Maggiore einen Stromanschluss. Das ermöglicht es, einen Elektrogrill oder eine entsprechende Camping-Kochplatte anzuschließen. Und damit ließe sich fast wie zuhause kochen. Einfacher aber dafür auch günstiger in der Anschaffung sind gasbetriebene Campingkocher. Deren kleinste Ausführung ist kaum mehr als eine kleine Gaskartusche mit darauf geschraubtem Brenner und einer Halterung für kleine Töpfe – das reicht zwar, um eine Dosensuppe zu erwärmen, aber auch nicht mehr. Wer einen höheren Preis bezahlt, bekommt hier aber ebenfalls vierflammige Kochfelder, die sich selbst für üppige Menüs eignen.
Bei der Auswahl sollte aber auch eines immer im Hinterkopf bleiben: Strom kostet auf den meisten Campingplätzen mehr, als Sie von zuhause gewohnt sind, so auch am Lago Maggiore. Daher kann unter Umständen ein Gaskocher die günstigere Alternative sein.
Check 4: Kühlen
Früchte, Frühstückswurst oder auch mal ein Getränk: Das alles will auch beim Campen gekühlt werden, weil es sonst schnell verdirbt oder schlechter schmeckt. Wohnwagen und –mobile haben meist „richtige“ Kühlschränke fest eingebaut. Beim Zelten darf es auch eine Nummer kleiner sein. Die beste Alternative sind Kühlboxen mit mehreren Anschlüssen sowohl für 12 Volt als auch 230 Volt.
Die kleinere Volt-Zahl ermöglicht einen Betrieb über den Zigarettenanzünder des Autos. Da dessen Batterie aber auch nicht mehrere Tage durchhält, kann dann vor Ort auf das Stromnetz des Campingplatzes geschaltet werden. Zwar ist eine solche Kühlbox nicht im Entferntesten so groß wie der Kühlschrank zuhause, für einen Camping-Trip mit der Familie reicht sie aber problemlos aus.
Check 5: Beschäftigung
Natürlich, rund um den See gibt es jede Menge zu entdecken, aber was ist, wenn die Familie von Erkundungstouren und den Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen am Lago Maggiore mal einen Nachmittag abschalten möchte? Dann wird es wichtig, genügend Beschäftigung für alle zu haben, damit keine Langeweile aufkommt. Natürlich böte es sich einfach an, Handy und Tablett einzupacken und über die SIM-Karte zu surfen.
Dank der neuesten EU-Verordnung ist das zwar für Deutsche am italienischen Teil des Sees nicht mehr wesentlich teurer als zuhause, aber viele nutzen das Zelten auch, um mal für ein paar Tage von der Dauer-Konnektivität des Internet-Zeitalters wegzukommen. Vor allem Familien sollten deshalb lieber folgendes einpacken:
- Spannende Bücher für jedes Familienmitglied
- Bälle unterschiedlicher Größen
- Luftballons und Wasserpistolen
- Brett- und Würfelspiele sowie Spielkarten
- Einige (kindgerechte) Gruselgeschichten für das abendliche Lagerfeuer
- Schwimmbekleidung und Wasserspielzeuge
- Ferngläser
Wichtig auch für Eltern: Auf Campingplätzen sind immer eine Menge anderer Kinder. Gerade am Lago Maggiore treffen auf diese Weise viele Nationalitäten aufeinander. Lassen Sie Ihre Kinder ruhig auch mal einige Stunden ohne die Kontrolle von Papa und Mama mit den anderen Kids spielen. Das trägt nicht nur zur Völkerverständigung bei, sondern macht den Kleinen auch mehr Spaß, als ständig im „Dunstkreis“ der Eltern zu sein – selbst wenn diese mit noch so tollen Spielen locken.
Check 6: Kleinteile
Freilich hat jeder noch seine eigene Prioritätenliste, was er neben den bislang genannten Basics auf einen Campingtrip mitnehmen möchte, dennoch gibt es einige Dinge, die auch am Lago Maggiore immer mit dabei sein sollten:
- Kunststoffgeschirr
- Große Schüssel und Spülmittel
- Klapptisch und –stühle
- Taschenlampe / Stirnlampe
- Toilettenpapier
- Pullover für kühle Abende
- Schreibzeug
- Reisesafe
- Verlängerungskabel und Mehrfachstecker
- Eine Rolle Klebeband
- Badelatschen und –mantel
- Wasserdichter Brustbeutel
